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Tipps für Spaziergänger und Wanderer in Vaucluse  © Planque

Tipps für Spaziergänger und Wanderer in Vaucluse 

Das sommers wie winters sonnendurchflutete Departement Vaucluse lädt ganzjährig zu schönen Wanderungen oder Spaziergängen ein. Hier finden Sie unsere Insider-Tipps zur Vorbereitung Ihrer Wanderungen im Luberon, rund um Avignon, am Ventoux und entlang des Rhonetals, damit Sie Ihren Aufenthalt unbeschwert genießen können. 
Diese Tipps sind zwar nicht vollständig, doch für eine erste Checkliste vor Ihrer Abreise sicherlich hilfreich. Orientieren Sie sich in jedem Fall auch an Ihrem gesunden Menschenverstand.

5 Überlegungen vor der Abreise

Wanderungen richtig auswählen

1- Wanderungen richtig auswählen

Eine kurze Wanderung ist nicht zwangsläufig einfach. Der Schwierigkeitsgrad einer Wanderung wird nach Norm unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren angegeben: Anstrengung (Streckenlänge, Höhenmeter), technische Anforderungen der Strecke (Bodenbeschaffenheit, Wegbreite, Steine, Erde, Sand usw.) und Risiko (Weg am Steilhang, Leitern usw.). 
  
Hinweis: Vaucluse und seine Gebirge bieten eine vielfältige Geologie mit zahlreichen Kalkstein-, Fels- und Sandgebieten. Das Gelände ist oft steinig!

Geschwindigkeit und Streckenlänge sind individuell verschieden:
– Erwachsene wandern im Durchschnitt 3,5 km pro Stunde.
– Kinder von 3 bis 7 Jahren wandern durchschnittlich 1 bis 2 km pro Stunde (Streckenlänge = 1 km für jedes Altersjahr).
– Ein 5-jähriges Kind kann eine sehr leichte Wanderung (ohne technische Schwierigkeiten, in flachem Gelände) mit höchstens 5 km Länge unternehmen.  
– 8- bis 12-Jährige können 10 bis 15 km wandern.  

2- Wettervorhersage überprüfen

Wenn es unten im Tal schön ist, gilt das nicht zwangsläufig auch für oben!
Der Mont-Ventoux ist 1911 m und der Luberon 1125 m hoch. Die Hochebenen von Sault und Albion und die Monts de Vaucluse im Osten unseres Departements werden außerdem bisweilen schon zu den Voralpen gerechnet.
Daher müssen wir für diese Region folgende Punkte beachten:
– Das Wetter ist wechselhaft und kann im Vorland und auf dem Gipfel unterschiedlich sein.  
– Es bestehen ausgeprägte Temperaturunterschiede (5 bis 15 Grad) zwischen der Ebene, dem Gipfel und den Hochebenen.  
 
Ein weiterer besonderer Aspekt in Vaucluse sind die vom Mistral hervorgerufenen Windböen! Dem Mistral verdanken wir zwar zum Teil, dass den ganzen Winter über die Sonne scheint, doch er sorgt auch dafür, dass die gefühlte Temperatur schnell absinkt, und er kann bei Wanderungen auf Bergkämmen gefährlich sein.  
Zur Info: Je 10 km/h Windgeschwindigkeit sinkt die gefühlte Temperatur um 1° C. Bei einer Temperatur von 10° C und einer Windgeschwindigkeit von 100 km/h beträgt die gefühlte Temperatur also 0 °C! 
 
Der Wetterbericht für den Ventoux gibt Ihnen die Temperatur und die Windgeschwindigkeit auf dem Gipfel an.

Mont Ventoux

Wann ist die beste Zeit zum Wandern in Vaucluse?

Agenda

Herbst, Winter, Frühling 
Vom 15. September bis 30. Mai herrschen in Vaucluse in der Regel ideale Witterungsbedingungen zum Wandern (wolkenloser Himmel und Temperaturen zwischen 18 und 25 °C).  
Selbst im Winter kommt es selten vor, dass es eine ganze Woche lang regnet. Den Gipfel des Mont-Ventoux sollten Sie im Winter jedoch meiden, da dort die Temperaturen bis auf -10 °C sinken können.

 

Sommer

Sommer: 
Im Juli und August ist von Ganztagswanderungen dringend abzuraten. Auch auf Trekking und Wanderaufenthalte sollten Sie in diesen beiden Monaten verzichten.
Wandern Sie von Mai bis September nur kurze Strecken halbtags im Schatten oder in der Nähe von Wasserläufen (Ufer der Rhone, der Durance, der Sorgues oder der Kanäle), sofern der Zugang zum Bergmassiv gestattet ist. Wir raten Ihnen vom Besuch des Toulourenc-Tals zu dieser Zeit ab.
Beginnen Sie mit Ihrer Wanderung möglichst früh am Morgen.
> Wanderungen rund um Avignon im Sommer.

Bergmassiven von Vaucluse

3 – Sich über die Bedingungen für den Zugang zu den Bergmassiven von Vaucluse informieren

Vom 15. Juni bis 15. September werden die Wälder verstärkt überwacht.  
In diesem Zeitraum wird die Genehmigung für den Zugang, die Fortbewegung und das Parken in den Waldgebieten von Vaucluse für alle Aktivitäten in freier Natur (Klettern, Reiten, Gravelbike, Mountainbike, Wandern …) täglich je nach Gefahrenstufe festgelegt. 
Die Einstufung der Waldbrandgefahr richtet sich nach dem Wind, der Trockenheit der Vegetation und der Luftfeuchtigkeit. 

„Vernachlässigbare“, „geringe“ und „mäßige“ bis „erhebliche“ Gefahr: Aktivitäten in freier Natur sind in den Waldgebieten von Vaucluse ganztägig gestattet und werden aufgrund der Hitze für den Vormittag empfohlen. Diese Gefahren werden in den Gebieten täglich durch die Farben grün und gelb angezeigt.
Bei „sehr großer“ (Rot) oder „extremer“ Gefahr (Rot E) ist der Zugang zu den Waldgebieten von Vaucluse für alle Natursportarten einschließlich Wandern untersagt. Gruppen in Begleitung eines zugelassenen Wanderführers mit Waldbrandschutzausbildung (DFCI) dürfen allerdings auch bei „sehr großer“ Gefahr wandern.

Diese Gefahrenstufen werden von einer spezialisierten Stelle des französischen Wetterdienstes Météo-France jeweils um 18 Uhr für den nächsten Tag für jedes Massiv und jedes Gebiet festgelegt. Für die Dentelles de Montmirail gilt somit nicht zwangsläufig dieselbe Gefahrenstufe wie für den Luberon.  

Um die Zugangsvoraussetzungen in den einzelnen Massiven für den nächsten Tag zu erfahren, gibt es 3 Möglichkeiten. Täglich ab 20 Uhr können Sie:
– Die Website der Präfektur besuchen
– Die speziell eingerichtete Telefonnummer anrufen: 04 28 31 77 11 (gebührenfrei)

Hinweis: Verstöße gegen Sperrungen des Zugangs zu Waldgebieten können mit 750 € Bußgeld geahndet werden.

4- Während der Jagdzeit: kleiden Sie sich bunt!

Von Anfang September bis Ende Februar ist Jagdzeit.  
Die Jagdzeiten werden von der Präfektur von Vaucluse festgelegt und sind für das Gleichgewicht von Tier- und Pflanzenwelt und zur Begrenzung der Schäden in den Anbaugebieten und Weinbergen erforderlich.
Treibjagden werden von den Jägern der jeweiligen Gemeinde gekennzeichnet und gemeldet. Es ist auch möglich, dass Sie einzelnen Kleinwildjägern begegnen. Denken Sie deshalb daran, farbige Kleidung zu tragen.
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Tourist Information oder bei der Gemeinde nach den Jagd- oder Treibjagdzeiten, um diese zu vermeiden.
 
In manchen Gemeinden werden jagdfreie Tage festgelegt. Beispiele (nicht vollständig):  
Gigondas: vom 13/10 bis 09/01 finden mittwochs, samstags und sonntags keine Treibjagden statt > Weitere Infos
Beaumes de Venise: ab Januar samstags und sonntags.
Sarrians: Keine Jagd (nur auf Privatgrundstücken oder Feldern)
Vacqueyras: Keine Jagd

Jagdzeit

Vaucluse

5- Wanderungen auf vertrauenswürdiger Website auswählen

Nachstehende Websites werden regelmäßig von den Gemeinden, dem Französischen Wanderverband Vaucluse und dessen Vereinen, den Regionalen Naturparks und den Tourismusbüros aktualisiert. Sie sorgen für die Erhaltung der Wanderwege, ihre Instandhaltung und Markierung.

Provence-tourismus.de mit allen markierten Wanderwegen in Vaucluse

Hilfsmittel des Wanderverbands Vaucluse:
– Webseite Rando84
Wanderkarten
– App „marando.com“  

Cheminsdesparcs.fr: Website für Computer und Handy zur Vorbereitung Ihrer Ausflüge und Wanderungen zu Fuß oder mit dem Rad oder Mountainbike in den Regionalen Naturparks von Provence-Alpes-Côte d’Azur

IGN-Karten

Richtiges Verhalten während der Wanderung

markierten Wegen

1- Auf den markierten Wegen bleiben

Es gibt 4 verschiedene Markierungen, die wir Ihnen im Folgenden erläutern, damit Sie die Markierung für Ihre Wanderung ganz leicht ausfindig machen können. 

Die vom Französischen Wanderverband eingerichteten und instandgehaltenen Fernwanderwege GR® sind weiß-rot markiert. Diese Fernwanderstrecken verlaufen linear und durchqueren unser Departement auf dem Weg zu weiteren Horizonten.  
– Der Städtische GR® V verbindet den Mont Lozère mit Avignon.
– Der GR®653D verbindet Montgenèvre mit Arles und zieht sich durch das Vorland des Luberon über die Via Domitia bis nach Santiago de Compostela.
– Der GR®9 verbindet das Jura mit dem Mittelmeer und durchquert unser Departement von Norden nach Süden über den Ventoux, die Monts de Vaucluse und den Luberon.  
– Der GR®4 verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer und durchquert den Luberon, den Ventoux und die Rhone-Ebene. 

Die vom Französischen Wanderverband angelegten und instandgehaltenen regionalen Wanderwege „GR® de Payssind gelb-rot markiert. Es handelt sich um mehrtägige Rundwanderwege durch ein Bergmassiv oder ein Tal.  

Die Markierungsfarben

Die mit hölzernen Richtungspfeilen mit gelben Streifen markierten Strecken gehören zu dem vom Departement betreuten 1800 km langen Netzwerk der sogenannten PR-Wege (Promenades et Randonnées – Spaziergänge und Wanderungen).  
Dieses Wegenetz ist auch für andere Outdooraktivitäten wie Mountainbike, Traillauf oder Reitwandern mit spezieller Markierung geeignet.  
 
Folgen Sie bei Ihren Tageswanderungen diesen gelben Markierungen, die oftmals durch weiß-rote und gelb-rote Markierungen ergänzt werden. 
In der Hierarchie der Markierungen steht zuerst der GR® (weiß-rot), gefolgt vom GR® de Pays (gelb-rot) und vom PR (gelb). An Kreuzungen kann die gelbe Markierung daher gelegentlich von einer anderen Markierung überlagert werden.
Sie finden häufig einen Pfosten mit Pfeilen, die Ihnen die möglichen Richtungen angeben. Wir empfehlen Ihnen die Verwendung einer Wanderkarte (digital oder auf Papier), um sich besser zu orientieren. 
Die Wanderungen der Websites Vaucluse Provence Rando, Rando84 und Chemins des parcs verwenden dieses sichere Netzwerk.
 
 
Bisweilen stoßen Sie auch auf grüne Markierungen. Dabei handelt es sich um Markierungen eines Vereins oder einer Gemeinde.  

Suricate

Anomalien auf einer Strecke melden

Damit Sie stets Ihre Freude an den vom Departement markierten und instandgehaltenen Wanderwegen haben, bitten wir Sie, die auf den Strecken festgestellten Anomalien mitzuteilen. Die verwaltenden Stellen werden auf diese Weise direkt über die Probleme (umgestürzte Bäume, wilde Müllkippen, fehlende Markierungen usw.) und das betreffende Gebiet benachrichtigt.

Markierungen
Privateigentum achten

2- Privateigentum achten

Gehen Sie nicht weiter, falls der Zugang durch eine Schranke oder einen Zaun gesperrt ist.

3- Keine Selbstbedienung auf den Feldern

Es ist nicht gestattet, landwirtschaftliche Produkte von Feldern oder Bäumen mitzunehmen. 
Nutzen Sie Ihre Wanderung, um unterwegs auf Bauernhöfen Rast einzulegen und unsere zahlreichen Agrarerzeugnisse kennenzulernen.
Land- und Forstwirte, Schäfer, Imker, Winzer, Viehzüchter, Oliven- und Trüffelbauern ernähren uns, und die Gebiete, die wir durchwandern oder durchstreifen, sind ihr Arbeitsplatz. 
Nicht sie müssen sich anpassen, sondern wir Spaziergänger, Wanderer und vorbeiziehende Passanten müssen auf das Umfeld achten, das wir durchqueren.  

Kirschbaum

Herdenschutzhunden

4- Sich gegenüber Herdenschutzhunden richtig verhalten

Da in Vaucluse Wölfe vorkommen, behelfen sich Viehzüchter mit großen kräftigen Hunden, die die Schafherden Tag und Nacht bewachen. Diese Pyrenäenberghunde oder anatolischen Hirtenhunde halten Eindringlinge durch Heranlaufen und Bellen davon ab, sich der Herde zu nähern.
 
Um Zwischenfälle mit einem Herdenschutzhund zu vermeiden, müssen Sie sich ruhig und passiv verhalten und gelassen sprechen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder an Ihrer Seite bleiben. Machen Sie keine abrupten Bewegungen, treten oder schlagen Sie den Hund nicht, bespritzen Sie ihn nicht mit Wasser und werfen Sie keine Steine nach dem Hund, schauen Sie ihm nicht in die Augen und füttern Sie ihn nicht.  
 
Wenn Sie einer Herde begegnen, halten Sie Abstand und bleiben Sie stehen, damit der Hund Sie erkennt. Bedrohen oder streicheln Sie Herdenschutzhunde nicht. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder an Ihrer Seite bleiben und nehmen Sie Ihren Hund an die Leine (nehmen Sie ihn auf keinen Fall in den Arm).

5- Platz mit anderen teilen

Bei Ihrer Wanderung nutzen Sie die Naturräume gemeinsam mit Arbeitern, Jägern, Mountainbikern, anderen Wanderern und den Bewohnern.  
Während der Jagdzeit (von September bis Ende Februar) empfehlen wir Ihnen, auf den markierten Wegen zu bleiben, Kleidung mit lebhaften Farben zu tragen (gelbe, rosa oder orange Jacke) und Ihre Hunde und/oder Kinder an Ihrer Seite zu halten. Falls Sie auf eine Treibjagd oder auf Jäger stoßen, sollten Sie Ihre Anwesenheit deutlich machen und sich nach dem Weg der Jäger erkundigen. Bleiben Sie höflich und zusammen. 

ViaRhona

Die Natur schützen und in Ruhe lassen

6- Die Natur schützen und in Ruhe lassen

– Nehmen Sie Ihre Abfälle (auch die „biologisch abbaubaren“) wieder mit und hinterlassen Sie die Umgebung unberührt (abgesehen von Ihren Fußabdrücken).
– Pflücken Sie keine Pflanzen und achten Sie die Tierwelt (machen Sie keinen Lärm).
– Bewahren Sie die lebendige Stille des Ortes.
– Verschmutzen Sie keine Wasserstellen, diese sind ohnehin selten.
Machen Sie kein Feuer und rauchen Sie niemals in der Natur.
– Halten Sie sich an die vorhandenen Wanderwege. Fahren und parken Sie nicht auf Waldbrandschutzwegen oder vor Wassertanks, die den Rettungskräften vorbehalten sind.
Wildcampen ist verboten.

Nützliche Links

Leitfaden für richtiges Verhalten des regionalen Naturparks Mont-Ventoux
Toulourenc: Empfehlungen für einen sicheren Ausflug

Biwak

und Wildcampen

Biwakieren bedeutet, sein Zelt für eine Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in der Natur aufzustellen.
Die Grundregel dabei lautet, keinerlei Spuren zu hinterlassen: Feuer machen verboten und alle Abfälle im Rucksack wieder mitnehmen, damit der betreffende Ort intakt bleibt oder sogar noch sauberer ist als bei unserer Ankunft! Biwakieren kann in Wäldern, Naturreservaten, an öffentlichen Straßen und Wegen, in weniger als 500 m Abstand von denkmalgeschützten Gebäuden und in weniger als 200 m Abstand von Trinkwasserstellen eingeschränkt oder sogar verboten sein.
Das Biwakieren in Stadtgebieten oder in der Nähe von Straßen ist verboten.  

In Vaucluse gibt es im Luberon keine für Biwaks eingerichteten Wiesen. Auf dem Mont-Ventoux ist das Biwakieren in 2 Gebieten (Jas Forest und Pavillon du Rat) gestattet, sofern die Biwakvorschriften beachtet werden. Diese Gebiete werden vom Nationalen Forstamt verwaltet.

Unter Wildcampen verstehen wir mehrtägige Aufenthalte mit mehreren Übernachtungen in freier Natur, häufig in Verbindung mit einem Motorfahrzeug.  

le saviez-vous ?

Kurzgefasst

In Vaucluse ist Biwakieren und Wildcampen in den Waldgebieten vom 15. Juni bis 15. September verboten. Das restliche Jahr über ist Biwakieren von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang gestattet, außer in beschränkten Gebieten (gemäß Erlass der Präfektur über den Schutz von Biotopen, Integrale Biologische Reservate usw.). Auf Privatgrund muss außerdem die Genehmigung des Eigentümers eingeholt werden.

Wildcampen