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Hirsch-©Hocquel

Naturschutz in Vaucluse

Beim Wandern in Vaucluse bevorzugen wir natürlich Gebiete abseits der Städte, wie der Luberon, der Mont-Ventoux und das Rhonetal sie uns bieten. Um diese Landschaften auch weiterhin genießen zu können, müssen wir sie allerdings schützen und bewahren.

Damit Sie besser verstehen, in welcher Umgebung Sie sich aufhalten werden, möchten wir Ihnen einige nützliche Hinweise zu den Gebieten und deren eventuelle Einschränkungen für Aktivitäten in freier Natur wie Wandern, Mountainbike oder Gravelbike geben.  

Es gibt 2 Arten von Einstufungen oder Kennzeichnungen:
– Kennzeichnung spezifischer Naturräume, Fauna und Flora, durch die Besucher sensibilisiert werden.
– Kennzeichnung des Schutzes des durchquerten Naturraums mit Angabe der Einschränkungen und Verbote für Freizeitaktivitäten.

Anerkannte schützenswerte Naturräume zur Sensibilisierung

2 Regionale Naturparks

Die beiden Regionalen Naturparks Mont-Ventoux und Luberon sind außergewöhnliche Stätten mit einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt und einem vielfältigen Geschichts-, Geologie- und Naturerbe.  
Die außergewöhnliche Fauna des Ventoux umfasst eine große Vielfalt an Tieren, wie zum Beispiel Hirsche, Rehe, Mufflons, Gämse, Wildschweine, Wölfe (seit kurzem in identifizierten Rudeln vertreten) sowie 20 Fledermausarten, Reptilien, Amphibien, Insekten (darunter 1425 Schmetterlingsarten) und Fische.

Der Regionale Naturpark Luberon erstreckt sich von Osten nach Westen und gipfelt im Mourre Nègre und im Erosionstal von Lourmarin, das den Kleinen und Großen Luberon voneinander trennt. Dieser Regionale Naturpark befindet sich auf einem Teil der Monts de Vaucluse an der Klimascheide zwischen mediterranem Klima und Gebirgsklima. Aufgrund seiner außerordentlichen geologischen Vielfalt beherbergt der Luberon an seinen ausgedehnten Felswänden den Habichtsadler und den Schmutzgeier, die zu den am stärksten bedrohten Raubvogelarten Europas gehören.  

le saviez-vous ?

Schon gewusst?

Das Klima im Regionalen Naturpark Mont-Ventoux reicht von mediterran bis alpin und bietet beste Wachstumsbedingungen für über 1500 Pflanzenarten.

Mourre Nègre - Luberon

Der Luberon, Globaler UNESCO-Geopark

Gorges Régalon Luberon
Info pratique

Kurzgefasst

Die Mineralien und Fossilien zahlreicher Gebiete im Luberon sind geschützt und dürfen nicht gesammelt oder beschädigt werden.

Spezielle Vorschriften für das nationale Geologische Reservat des Luberon.  

Der Luberon bietet ein außergewöhnliches geologisches Erbe mit vielfältigen Gesteinen und einer unglaublichen Fülle an Fossilien (Fische, Insekten, Vögel, Pflanzen usw.). Aufgrund dieser einwandfrei erhaltenen geologischen Schätze wurde der Luberon zum nationalen geologischen Naturreservat und zum Globalen UNESCO-Geopark erklärt.
Der Geopark verteilt sich auf 17 Gebiete in Vaucluse in nachstehenden Gemeinden:
– Bonnieux: Les Chapelins, St-Pierre 
– Cabrières-d’Aigues: Caramone 
– Caseneuve: Grand-Plan, Pradenques 
– Cheval-Blanc: Régalon 
– Cucuron: L’Aumane, Caramone 
– Murs: Le Puy 
– Saignon: Dalle du Carlet 
– St-Martin-de-Castillon: Glorivette 
– St-Saturnin-lès-Apt: La Débruge 
– Viens: La Bonnette, Cavalier, St-Jean, Triclavel, Dalle de Viens 

In diesen Gebieten:  
-    ist es verboten, Mineralien oder Fossilien zu beschädigen oder aus dem Reservat mitzunehmen. 
-    ist es verboten, Fossilien oder Mineralien abzubauen oder zu sammeln. Zu wissenschaftlichen oder pädagogischen Zwecken können von der Präfektur Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. 
-    sind alle öffentlichen oder privaten Arbeiten verboten, mit Ausnahme der vom Kommissar der Republik nach Stellungnahme des Beratungsausschusses genehmigten Arbeiten zur Instandhaltung des Reservats. 

Biosphärenreservate Mont-Ventoux und Luberon Lure

In Vaucluse wurden die Gipfelbereiche der beiden Regionalen Naturparks zu Biosphärenreservaten erklärt.

Biosphärenreservat Luberon-Lure: vom Massiv des Luberon (1125 m) bis zu den Monts de Vaucluse (1256 m), einschließlich der Ufer der Durance und höchst interessanter Feuchtgebiete.  
> Mehr erfahren

Biosphärenreservat Mont Ventoux: der Gipfel und der Zedernwald von Bedoin gehören zu den 6 durch einen Biotopschutz-Erlass geschützten Gebieten. Dieses zwischen 1000 und 1910 m Höhe gelegene Kalkgeröll-Reservat beherbergt eine außergewöhnliche Pflanzenvielfalt, darunter rund sechzig seltene Arten.
> Mehr erfahren 

Orchidee

Gefährdete Naturräume (ENS)

Gefährdete Naturräume (ENS)
le saviez-vous ?

Wissenswertes

Unser Departement beherbergt 23 Gefährdete Naturräume (Espaces Naturels Sensibles).

Diese Naturräume sollen die Stätten, Landschaften, Lebensräume und die natürlichen Überschwemmungsgebiete erhalten. Sie sorgen für den Schutz der Feuchtgebiete, der Wälder, der Strauchheidelandschaften und der Auen an unseren Wasserläufen in Vaucluse. Einige Gefährdete Naturräume sind zugänglich und werden von Lehrpfaden oder Wanderwegen durchquert.

Naturschutzgebiete mit speziellen Regelungen

Integrale Biologische Reservate (RBI)

Diese Reservate werden vom Nationalen Forstamt (ONF) festgelegt und verwaltet, um besonders interessante Lebensräume seltener oder bedrohter Tier- oder Pflanzenarten zu schützen und zu erforschen.
In den Integralen Biologischen Reservaten gelten spezielle Vorschriften. Insbesondere ist es verboten, sich querfeldein zu bewegen: Sie müssen auf den markierten Wegen bleiben.

In diesen Gebieten gilt:
– Es sind keinerlei Aktivitäten gestattet (keine Zufahrt mit Motorfahrzeugen und keine Aktivitäten abseits der Wege wie Höhlenbegehung, Mountainbike, Pilze sammeln usw.).
– Wildcampen und Biwakieren ganzjährig verboten.
– Hunde sind nur gestattet, wenn sie auf den markierten Wegen gehen und dabei von ihren Besitzer:innen an der Leine gehalten werden.
– Das RBI Ventoux ist durch Infotafeln festgelegt, vor allem am Pas de la Frache und im Skigebiet Mont Serein. Es erstreckt sich am Nordhang des Ventoux auf dem Gebiet der Gemeinden Beaumont-du-Ventoux, Saint-Léger-du-Ventoux, Brantes und Savoillans. In seiner Mitte befinden sich über 270 Jahre alte Buchen und 450 Jahre alte Tannen. Es überdeckt den Aufstieg zum Gipfel ausgehend vom Skigebiet Mont Serein (Fernwanderwege GR4 und GR9). Dieses RBI ist durch Biotop-Erlässe der Präfektur (APB) geschützt.



In den Integralen Biologischen Reservaten gelten spezielle Vorschriften. Insbesondere ist es verboten, sich querfeldein zu bewegen: Sie müssen auf den markierten Wegen bleiben.

Wanderungen

Zweite Schutzstufe: durch einen Biotop-Erlass der Präfektur (APB)

In diesen Gebieten ist die Zufahrt mit Motorfahrzeugen und das Wildcampen verboten. Biwakieren (Übernachtung im Freien ohne Zelt) ist außerhalb der Sommersaison von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang auf festgelegten Wiesen oder in der Nähe vorhandener Schutzhütten gestattet.
 
In Vaucluse gibt es im Luberon keine für Biwaks eingerichteten Wiesen. Auf dem Mont-Ventoux ist das Biwakieren in 2 Gebieten (Jas Forest und Pavillon du Rat) gestattet, sofern die Biwakvorschriften beachtet werden. Diese Gebiete werden vom Nationalen Forstamt verwaltet.

Jäger, Bedienstete des Nationalen Forstamts, die Feuerwehr und Privateigentümer dürfen die Wege allerdings mit ihren Fahrzeugen benutzen.
In Vaucluse gibt es mehrere durch Präfektur-Erlass (APB) geschützte Gebiete am Mont Ventoux und am Luberon.
> Die diesen Vorschriften unterliegenden APB-Schutzgebiete des Luberon ansehen
Hinweis: Die Régalon-Schlucht gehört zu den durch Präfektur-Erlass geschützten Gebieten.

> APB-Schutzgebiete des Ventoux ansehen: Buchenwald und Südhang des Mont Ventoux.


Auf dem Ventoux sind der Buchenwald und der Südhang des Mont Ventoux betroffen.

APB-RBI-Schutzgebiete
Orange: APB / Dunkelrot: RBI

Waldgebiete: Staats-, Gemeinde- und Privatwälder

Waldgebiete
Témoignage

Erfahrungsbericht

„Vor 150 Jahren begann an den Hängen des Mont-Ventoux in Vaucluse eine gigantische Aufforstungskampagne, die das Gesicht des Berges veränderte. Diese Episode ist zwar heute fast in Vergessenheit geraten, machte damals jedoch den Stolz von Vaucluse aus. Viele hier haben Großeltern, die an diesen Aufforstungskampagnen mitgewirkt haben.“ Vérane Bréchu, Försterin beim Nationalen Forstamt.

Mehr als ein Drittel von Vaucluse ist von Wald bedeckt. Die Hälfte davon befindet sich in Privatbesitz. Der Rest – Staats- und Gemeindewald – wird vom Nationalen Forstamt (ONF) verwaltet. Dieser Wald ist Naturreichtum und eine Ressource für die Regulierung des Klimas und nicht nur ein prächtiges Gelände für Spaziergänge und Wanderungen, sondern muss auch geschützt und lokal bewirtschaftet werden.

Die Landschaften des Ventoux sind von einem regelrechten „Wald-Epos“ geprägt.
Der Ventoux ist von 55.169 ha Wald bedeckt, von denen 40 % vom ONF verwaltet werden. 54 % des Waldes auf dem Massiv sind allerdings in Privatbesitz.  
 
Mit seinen Seekiefern und seinem Duft nach Thymian und Rosmarin enthüllt das Vorland des Ventoux mediterrane Allüren, und auf seinem Südhang wächst der größte Zedernwald Europas, der mit bläulichen Atlas-Zedern bepflanzte Gemeindewald von Bédoin.  
Auf dem Gipfel des Mont Chauve finden wir hohe Tannen und Hakenkiefern im Gleichgewicht auf instabilen Geröllhalden, auf denen der Spitzbergenmohn blüht. 
 
Im Massiv Luberon-Lure bedecken die Wälder eine Fläche von 130.328 ha, von der 26 % vom ONF verwaltet werden. 71 % der Wälder des Massivs verbleiben in Privatbesitz.  
Der Staatswald des Luberon ist ein echtes Paradies für Vögel und beherbergt aufgrund der vielen Felsen, der Nähe zur Durance und der zahlreichen Maßnahmen zur Bewahrung der Ruhe des Massivs insbesondere vielerlei geschützte Greifvögel, wie den Habichtsadler, den Schlangenadler und den Schmutzgeier.  

Die Bergmassive in Vaucluse sind durch den Klimawandel besonders anfällig und immer stärker durch Waldbrände gefährdet.  
Es ist von größter Bedeutung, diese Waldgebiete zu schützen, denn der Wald ist unser wichtigstes Kapital, um zur Regulierung des Klimas in den kommenden Jahren beizutragen.

Organisatoren von im Wald stattfindenden Sport-, Kultur- und Kunstveranstaltungen können sich bei der jeweiligen Gemeinde nach den passenden Partnern erkundigen.
Hinweis: In öffentlichen Wäldern besteht während der Setzzeit der Waldtiere vom 15. April bis 15. Juni Leinenpflicht für Hunde.

Monts de Vaucluse

Das Nationale Forstamt in Vaucluse verwaltet die Staats- und Gemeindewälder nach Bedarf.  
Seine Rolle ist die Überwachung der Unversehrtheit der Waldgrundstücke, die Erhaltung der ländlichen Bauten (Schafställe, Schutzhütten), der Schutz der Waldbestände und der Naturräume sowie die Kontrolle der Wildtiere und der Jagd. Das Forstamt erstellt deshalb zahlreiche didaktische Hilfsmittel zur Vermittlung von Wissen über den Wald.  

Office national des forêts

Natura-2000-Gebiete

Natura-2000-Gebiete
localisation

Wo befinden sich die Gebiete?

7 Natura-2000-Gebiete im Luberon: Felsen und Erosionstäler der Monts de Vaucluse, Ocker von Roussillon, Gignac und die Mergel von Pérréal, der Petit Luberon, der Luberon, die Durance, der Calavon und der Encrême.

3 Gebiete im Ventoux: Gipfel des Mont-Ventoux, Schluchten des Toulourenc und der Ouvèze, Schluchten der Nesque.

Andere Gebiete in Vaucluse: Gemeindewald von Châteauneuf-du-Pape, an der Sorgues und an der Aygues.

In den Natura-2000-Gebieten gelten strenge Vorschriften, und Organisatoren von Sportveranstaltungen müssen zusätzliche Genehmigungen beantragen.  

Diese Gebiete gehören zu einem europäischen Netzwerk von Schutzgebieten, in denen die Artenvielfalt erhalten und das Naturerbe der Regionen zur Geltung gebracht werden soll. 
Bestimmte Aktivitäten (z. B. Traillauf) müssen in Natura-2000-Gebieten gesondert genehmigt werden, um Auswirkungen auf die gekennzeichneten Gebiete zu verhindern und zu begrenzen. 



Die Natur ist ein freier Raum. Dennoch sind Regeln erforderlich, damit diese Ressourcen erhalten werden und wir uns auch in Zukunft daran erfreuen können. Vorschriften schränken zwar die Freiheiten des Einzelnen ein, sind jedoch eine Schutzmaßnahme für die Gemeinschaft, um dieses Erbe der Erde dauerhaft zu bewahren.