Für ihre Gesundheit: lassen wir die Toulourenc-Schlucht verschnaufen!
Aufgrund der durch übermäßigen Andrang, vor allem im Sommer, verursachten Beeinträchtigungen müssen wir Ihnen derzeit vom Besuch der Gorges du Toulourenc abraten. Wir hoffen, dass dieser Zustand nur vorübergehend ist und bitten Sie, dazu beizutragen, dass diese einzigartige Schlucht sich wieder erholt.
In Zahlen
- 51.336 Besucher im Sommer 2015 (828 pro Tag)
- 86.604 im Sommer 2018 (1.392 pro Tag)
- 115.000 im Jahr 2019
Die Schlucht ein Opfer ihrer Beliebtheit
Der übermäßige, Jahr für Jahr steigende Andrang in der Schlucht hat dieses einzigartige Ökosystem letztlich schwer belastet. Der Touristenzustrom führte in der Tat zu starker Verschmutzung des Flusses und seiner Umgebung sowie zu Beeinträchtigungen der örtlichen Tier- und Pflanzenwelt. Von den Besuchern zurückgelassener Müll, Ausscheidungen der Menschen und Hunde, Rückstände von Sonnencreme im Wasser, für die Tiere unüberwindbare Kieselsteindämme, wilde Parkplätze und ungeregeltes Parken, das die Zufahrt von Rettungskräften unmöglich macht, und das unaufhörliche Getöse in der Schlucht sind Umweltbeeinträchtigungen, die die Ökosysteme des Flusses und seiner Ufer gefährden.
Beeinträchtigtes Erlebnis
Wie können wir uns an einem Ort erfreuen und ihn genießen, wenn unsere bloße Anwesenheit zu seinem Verschwinden beiträgt?
Wie können wir die Schlucht genießen, wenn die Wege entlang des fast versiegten Flusses überfüllt sind? Oder wenn Wasserfälle und natürliche Becken geradezu überrannt werden? Und die Ruhe dieser Naturumgebung ganz einfach flöten ist? Wir bitten die Besucher deshalb, alternative Ausflüge in weniger stark besuchte Gegenden in Betracht zu ziehen. In Vaucluse gibt es eine Menge herrlicher und zugleich beschaulicherer Plätze in der Natur. Im gesamten Departement werden Sie die für Ihre Aktivitäten passenden Gegenden finden.
Sie sind weniger anfällig und bieten Ihnen ein ursprüngliches Erlebnis. Wenn Sie zum Beispiel in Veaux oder Saint-Léger-du-Ventoux den Fernwanderweg GR 91 über der Toulourenc-Schlucht nehmen, genießen Sie wunderschöne Ausblicke und erkunden das Tal, ohne es zu beschädigen (rund 2 Stunden hin und zurück).
Und wie wäre es stattdessen mit …
Ein schützenswerter Ort
– Das Toulourenc-Tal im regionalen Naturpark Mont-Ventoux ist in der EU als Natura-2000-Schutzgebiet anerkannt. Dieses Netzwerk umfasst die aufgrund ihrer für die europäische Artenvielfalt repräsentativen Bereiche und Lebensräume schützenswerten Naturschönheiten.
– Dort leben Arten von gemeinschaftlichem Interesse, das heißt gefährdete, anfällige oder seltene Arten wie der Europäische Biber, die Kleine Hufeisennase, die Helm-Azurjungfer und die Forellenbarbe.
– Durch im Wasser umhergehende Besucher werden Lebens- und Fortpflanzungsräume geschädigt oder zerstört, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Wassertiere hat. Die zahlreichen, von den Menschen aus reiner Spielerei errichteten Steindämme versperren den Wassertieren den Weg und behindern außerdem die Strömung. Die Folge davon ist steigende Wassertemperatur und damit vermehrtes Algenwachstum und zunehmende Verschmutzung.
Gefahr von plötzlichem Hochwasser
Selbst bei schönem Wetter
Der provenzalische Name Toulourenc bedeutet „alles oder nichts“ und weist darauf hin, dass sich dieser scheinbar friedliche und erfrischende Fluss innerhalb von Sekunden in einen reißenden zerstörerischen Strom verwandeln kann.
Am 18. Juli 2013 stieg der Durchfluss zum Beispiel in nur wenigen Sekunden um das 22-fache. Selbst wenn es an Ihrem Aufenthaltsort nicht regnet, kann dies flussaufwärts der Fall sein, was zu starken Wasserschwankungen führt.
Sehen Sie deshalb vor Ihrem Ausflug auf der Website vigicrues (fr) nach, ob Hochwassergefahr besteht.
Durch Sensibilisierungsmaßnahmen wurden die Besuche in der Toulourenc-Schlucht seit 2019 verringert. Die Maßnahmen werden fortgesetzt, damit es gelingt, die Schlucht zu erhalten.