Wanderung zwischen Vergangenheit und Gegenwart in Cucuron
Cucuron und Luberon. Die Spuren der Geschichte, denen wir auf unserer Wanderung begegnen, rufen die seit Jahrhunderten bestehenden engen Beziehungen zwischen dem Dorf und dem Gebirgsmassiv in Erinnerung. Unweit des Gipfels des Mourre Nègre strahlt Cucuron inmitten seiner Weinfelder und Olivenhaine jene bescheidene Eleganz aus, die die Seele der Provence verkörpert. Bei einer einfachen, sehr gut für den Frühling geeigneten Rundwanderung auf nach Provence duftenden Schleichwegen durch die noch jungen Weinberge lernen wir eine bewohnte ländliche Region des Lichts und der Traditionen kennen.
Dauer:
1 Stunde
Typ:
Wandern
1 – Von den Reben zur Einsiedelei
Vom Parkplatz in Cucuron zur Kapelle der Ermitage
Wir verlassen Cucuron auf dem Chemin de l’Hermitage, einer schönen Allee mit sanften Kurven, die das wirre Unterholz von den streng geordneten Anbauflächen auf der anderen Seite trennt. Hier hören wir die Nachtigall singen, und auf den Böschungen wachsen italienisches Leimkraut und Schopfige Traubenhyazinthe. Weiter oben führt ein schmalerer Pfad zwischen Ginster und Kronwicken hinauf zur Kapelle der Ermitage. Nach dem kurzen unproblematischen Anstieg erreichen wir die Einsiedelei, einen Ort der Besinnung und Stille mit einer hübsch gestalteten Umgebung. Ihre helle Fassade wird von einer kleinen Glocke überragt. Bei einer ersten Pause genießen wir den Charme dieses einsam gelegenen Gebäudes und den zarten Duft nach Flieder und Heiligem Basilikum. Die herrliche Aussicht ins Pays d’Aix reicht bis zu den Wällen des Sainte-Victoire.
Schon gewusst?
Cucuron und Vaugines dienten als Kulisse für mehrere berühmte Filme wie unter anderen Manons Rache (1986) von Claude Berri, Der Husar auf dem Dach (1995) von Jean-Paul Rappeneau und Ein gutes Jahr (2004) von Ridley Scott mit Russel Crowe und Marion Cotillard.
2 – Vaugines und Umgebung
Der besondere Tipp
Die Tische des Cafés auf dem Place de la Fontaine in Vaugines laden uns zur nächsten Pause ein. Der sonnige, frische Brunnen neben dem Rathaus ist ein beliebter Treffpunkt der Einwohner und verkörpert das Wesen dieses provenzalischen Dörfchens.
Von der Kapelle der Einsiedelei nach Vaugines
Auf dem Weg nach Vaugines begleiten uns Weinfelder, Obstbäume und schöne weite Flächen, die von der gutmütigen Silhouette des Mourre Nègre überragt werden. Am Ende eines unter den Eichen verborgenen Wegs stoßen wir auf die Kapelle Notre-Dame-de-Vaugines, die Vorbotin der Kirche Saint-Barthélémy. Der Geist der bukolischen Romane des Schriftstellers Henri Bosco schwebt über Vaugines, während wir uns durch die schmalen Gassen des Dorfs treiben lassen. Wie Cucuron glänzt auch Vaugines mit seinem schlichten Charme und seiner grandiosen Bodenständigkeit. Das Dorf scheint die raue und faszinierende Provence des letzten Jahrhunderts zum Ausdruck zu bringen, die von den Geschichten ihrer Bewohner und vom Charakter ihrer Natur geformt wurde. Sein von Hand gezeichneter Dorfplan lädt uns ein, das altehrwürdige Erbe und die kleinen aber feinen Sehenswürdigkeiten dieses Mikrokosmos des provenzalischen Lebens zu erkunden.
3 – Zurück nach Cucuron
Von Vaugines nach Cucuron
Wir verlassen Vaugines auf dem Chemin de Magnan zwischen zwei Reihen von Rebstöcken. Unsere Route durch die dicht besiedelte Gegend verläuft auf reizenden Wegen und Landstraßen und sucht sich dabei einen möglichst unauffälligen Verlauf. Wir spazieren entlang alter kahler Steinmauern, an denen sich zuweilen einige widerspenstige Büschel Thymian oder Rosmarin festklammern, oder auf einem Hohlweg zwischen zwei Wällen unter dem schützenden Blätterdach der Eichen. In diesen entrückenden Augenblicken vergessen wir beinahe, dass die Spuren des Menschen natürlich stets präsent sind. Wie beispielsweise diese Eichenplantagen mit ihren wertvollen Trüffelhainen, einer weiteren Kostbarkeit der Region neben Wein, Olivenöl und Lavendel. Dann öffnet Cucuron erneut seine Tore und lädt die Besucher ein, durch seine geheimnisvollen Sträßchen bis zu seinem Wehrturm hinaufzusteigen. Das letzte Kapitel eines prächtigen Bilderbuchs, das wir in nur wenigen Stunden durchgeblättert haben.
Schon gewusst?
Von 1720 bis 1721 wurde Cucuron von der Pest schwer heimgesucht. Die Epidemie forderte in diesem Dorf den höchsten Tribut: zwei Drittel seiner Bevölkerung fielen ihr zum Opfer. Eine Infotafel auf dem Hügel des Donjon Saint-Michel ehrt die Verstorbenen.
Diese kurze, sehr einfache Rundwanderung – eigentlich eher ein Spaziergang – taucht uns in die Vergangenheit und Gegenwart dieses kleinen Stücks Provence im Schatten des Luberon ein. Ich kam hier durch erstaunliche Dörfer, die durch Wegabschnitte mit idyllischem Charme verbunden sind. Ein Spaziergang, den man genüsslich und mit einem Blümchen im Mund unternehmen sollte.
Praktische Infos zur Wanderung
A télécharger :
– GPX-Track
– Datenblatt der Wanderung (fr)
Retrouvez toutes les informations de la randonnée
Einzelheiten:
– Länge: 6 km
– Höhenmeter: 128 m
– Dauer: 1 Std.
– Schwierigkeitsgrad: leicht
Anfahrt mit dem Auto: 13 km nordwestlich von Pertuis über Ansouis und die D56